Dieses Prinzip des gemeinsamen Handelns steht im Streitberg-Prozess an erster Stelle. Viele, die mit oder an Menschen arbeiten, fordern Verhaltensänderungen, als Voraussetzung, damit sich im Miteinander etwas verbessert.
Diese Forderung ist so falsch wie unpraktisch. Falsch, weil es den meisten von uns meistens nicht oder nur über längere Zeiträume gelingt, die geforderten oder vielleicht sogar, was noch schlimmer ist, versprochenen Verhaltensänderungen zu realisieren. Und unpraktisch, weil in den langen Zeiträumen der Verhaltensänderungsversuche jeder auf den anderern wartet, bis er oder sie irgendwann einmal das Verhalten nachhaltig geändert hat. Wenn das die Voraussetzung dafür sein soll, dass sich das Miteinander verbessert, kann das sehr lange dauern.
Wie praktisch und nützlich ist dagegen der Ansatz, die gegenseitige Akzeptanz zum Prinzip des gemeinsamen Handelns zu erheben. Erst dann wird das “Anderssein” des Einzelnen mit all seinen Haken und Ösen, mit all seinen Eigenheiten und Skurrilitäten, ob liebenswert oder nicht, von der Gruppe als ihre eigentliche Qualität erkannt und nicht mehr als Störung erlebt.
Das Miteinander verbessert sich nicht durch Verhaltensänderungs-Ansprüche, die wir aneinander richten, sondern durch Akzeptanz untereinander, die wir durch Wissen voneinander erhalten, indem wir Zeit miteinander verbringen. Teams, die sich diese Zeit nicht nehmen, werden schwerlich Winner-Teams.
Ein Winner-Team ist ein Team, in dem jeder “sich selber” sein kann. Ohne Versteckspiele, Intrigen oder “meins ist besser als deins”-Konflikte. Offen, konkret und direkt.