Evolutionär und uns als Primaten gesehen, sind wir emotionale Wesen mit der mehr oder weniger ausgeprägten Fähigkeit zu Rationalität. Tatsächlich ist emotionale Intelligenz meist kraftvoller als rationale.
Würde die Rationalität immer und überall regieren, auf wie vieles müssten wir verzichten.
Es geht also eher darum, von unseren Emotionen nicht beherrscht, herumgebeutelt und gegängelt zu werden. Das funktioniert aber nur dann, wenn wir lernen, unsere Emotionen zunächst einmal zuzulassen. Emotionen zu unterdrücken bedeutet, diesen Emotionen Energie zuzuführen. Genau das wollen wir natürlich nicht. Was wir wollen ist, dass negative Emotionen ihre Energie entladen. Rechtzeitig, bewusst und dadurch dosier- und reflektierbar und positive Emotionen ihre Energie in die Gruppe einbringen. Kommt dann die Vernunft als rationaler Regler oder Vermittler noch hinzu, entsteht das, was man emotionale Intelligenz nennt.
Auch das lernt eine Gruppe im Streitberg-Prozess, den Umgang mit Emotionen. Ohne, dass wir diese ständig “ausleben”, “auf der Zunge tragen” oder sonst wie präsentieren müssen. Und vor allem, ohne die Emotionen begründen zu müssen oder bewertet zu bekommen. Wir reden darüber dann, wenn es ansteht. Offen, konkret, direkt.
Wir psychologisieren nicht, empfehlen nicht. Aber wir reflektieren, nehmen Anteil, fühlen mit, begleiten, schützen, unterstützen, hören zu. Und behalten, was wir voneinander sehen und erfahren in der Gruppe. So entstehen geschützte Räume, in denen das Vertrauen und Zutrauen weiter wachsen kann.
Ein Winner-Team ist ein Team, das gelernt hat, die Emotionen seiner Mitglieder zuzulassen, an- und ernst zu nehmen und dabei den persönlichen Intimraum, den psychischen Freiraum der Individuen zu respektieren.
Ein Winner-Team ist ein Team, das sein Potenzial an emotionaler Intelligenz erkennt, fördert und freisetzt.